Eine Krise ist per Definition eine Zeit, Situation oder eine Phase, die schwierig ist, und in der eine Gefährdung vorliegt. Nun sind die meisten Situationen, die sich wie eine Krise anfühlen, z.B. eine tatsächliche oder drohende Trennung von einem geliebten Menschen, oder den tatsächlichen oder möglichen Verlust eines sicheren Arbeitsplatzes nicht unbedingt eine existentielle Gefährdung, denn ohne Partner ist man lebensfähig und einen neuen Job findet man auch wieder. Dennoch kann es sich so anfühlen, als würde man den Boden unter den Füßen verlieren und das kann innerlich dazu antreiben eine Krise zu bekämpfen als Versuch die Kontrolle und Sicherheit wieder herzustellen.
Dies ist auch völlig verständlich und normal, dass man einen Zustand, der sich nicht gut anfühlt nicht haben will. Unser Gehirn funktioniert noch sehr urzeitlich, und strebt vorrangig nach Sicherheit und Kontrolle. Unser Gehirn ist immer noch auf Überleben in einer gefährlichen Welt eingestellt, vor allem, wenn man im Leben Erfahrungen gemacht hat, die Ängste noch befeuert haben. So können sich tief im Inneren Verhaltensmuster ausgeprägt haben, die Unsicherheit bekämpfen und Sicherheit herstellen wollen. Es gibt zwei Wege mit Angst umzugehen, de erste Weg ist auf Angst mit Mut und Neugierde zu reagieren, der zweite Weg ist die Kontrolle und Sicherheit wieder herstellen zu wollen. Der auf Sicherheit bedachte Weg hält fest und der mutige lässt los.
„Loslassen ist der Schlüssel zum Glück“
Das sagte schon Buddha. Ich habe das nie verstanden. Ich dachte sehr lange loslassen heißt aufgeben und wäre schwach, ich hielt kämpfen immer für stark und die einzige Option. Dabei bedeutet loslassen einfach, dass man seine Gefühle zulässt und akzeptiert was ist. Loslassen ist nicht fallen lassen oder aufgeben, man kann immer noch viel tun, aber die Energie ist eine andere. Sie kommt aus dem Mut, nicht aus dem Sicherheitsbedürfnis. Loslassen bedeutet Annehmen der Realität und man kann aufhören sein Glück an eine bestimmte Sache, ein bestimmtes Ereignis oder einen bestimmten Menschen zu hängen, und sein wirkliches Glück einladen.
Kämpfen ist Stress pur und führt oft dazu, dass sich der Kampf verselbständigt! Der Blick fürs Wesentliche geht verloren, wenn der Kampf aus einer niedrigen Frequenz der Angst kommt, der Angst nicht genug zu haben.
Man kämpft, wenn man denkt, dass man XY in seinem Leben haben muss, um glücklich und erfüllt zu sein, und unterliegt damit einem Trugschluss. Denn was ist eigentlich Fülle? Hast du dir diese Frage schon mal gestellt? Wann bist du erfüllt? Wenn du diese Frage ehrlich beantwortest, wirst du feststellen, dass Glück und Fülle schon öfters in deinem Leben waren, das Gefühl aber flüchtig ist. Selbst wenn man alles hat was man sich wünscht, kann man doch noch Mangel und Unzufriedenheit spüren. Es sind lediglich der Job, der Erfolg, der Partner, der kurzfristig das Gefühl von Glück und Fülle in einem auslöst.
Nun ist dies in einer Krise wohl das letzte was man hören will, das man ja eigentlich alles hat , um glücklich zu sein: Mich machte dies damals regelrecht wütend. Denn noch sind diese Gefühle von an das Außen geknüpft, und es fühlt sich an als wolle einem jemand etwas wegnehmen, wenn man Fülle und Glück plötzlich im Innen suchen soll, wo doch scheinbar nichts ist….. Aber dies ändert sich sehr schnell, wenn man loslässt und bei sich selbst ankommt, von sich selbst getragen wird.
Ich gebe dir ein Beispiel:
Ich war in einer Verbindung mit einem Mann. Es gab immer wieder Momente der Nähe, gefolgt von einer Trennung. Es war eine Achterbahn der Gefühle, ein ständiges On- und Off. Ich war so angefixt, ich dachte: ich muss ihn haben, damit ich glücklich sein kann. Loslassen? Unmöglich.
Gefühlsmäßig war ich sehr unglücklich stellte mich selbst so sehr in Frage. Warum konnte er sich nicht auf mich einlassen? Ich suchte den Fehler immer wieder bei mir und mein Selbstwert ging in den Keller. Meine Verlustangst wiederum befeuerte auch noch die Liebesgefühle, die ich für ihn hatte (es ist tatsächlich so, dass man Verlustangst mit Liebe verwechseln kann, darauf gehe ich in meinem Blogbeitrag „Wie man Verlustangst überwindet“ näher ein).
Zu meinem Glück wurde mir schnell bewusst, dass ich diese schwierige Phase, ja diese Krise, nicht alleine bewältigen will. Mir war klar: Loslassen, das schaffe ich nicht alleine. Ich fand in der Zeit eine wunderbare Mentorin, die mich lehrte meinen Selbstwert und das Vertrauen in mich im Inneren zu finden.
Irgendwann verstand ich: Wenn ich mich weiter in dieser Beziehung bewege, dann wird es immer schlimmer. Mir wurde klar: Was er tat oder nicht, das hatte ich nicht in der Hand. Ich konnte nur mich verändern, und weitergehen. Ich hörte auf zu kämpfen und ließ ihn ziehen. Das tat weh und hinterließ erst mal ein Loch.
Was dann geschah war erstaunlich: mir ging es sehr schnell sehr viel besser. Von Tag zu Tag hatte ich wieder mehr Energie und Lebensfreude. Ich fühlte zwar immer noch den Schmerz des Verlustes, aber ich gewann meine Freiheit und entdeckte dies als ein großes Geschenk. Ich bemerkte, dass ich niemanden brauchte zum Glücklich sein. Ich fühlte mich in der Tiefe wertvoll und geliebt. Weil ICH jetzt für mich entschieden hatte.
Loslassen bedeutet nicht immer, dass man das bekommt, was man will. Aber es bedeutet, dass man das bekommt, was zu einem passt. Ich habe MICH gefunden und nach einiger Zeit habe ich einen neuen Menschen gefunden, der mein Glück bereichert.
Was in der Liebe so logisch erscheint, das funktioniert in allen Lebensbereichen. Kampf ist eine Energie, die uns wegtreibt von uns selbst und Kontrolle behindert alles, was magisch ist, was einfach von sich aus zu uns kommen würde.
Loszulassen, und damit die Kontrolle abzugeben macht unserem kleinen Ego große Angst. Man hat die Angst, dass man nicht erhält, was man sich wünscht und dies blockiert und führt dazu, dass man sich immerfort im Kreis dreht und kämpft.
Doch diese Angst vor dem Verlust kann überwunden werden, wenn man die eigenen Ressourcen wieder entdeckt und seine eigene Stärke findet. dazu braucht es schwierige Phasen im Leben, denn dies sind die Zeiten, in denen man über sich selbst hinauswächst.
Loslassen ist für viele der Endgegner. Lernst du es wird dein Leben sehr viel leichter.
Willst du lernen loszulassen und statt Kampf gegen deine Krise deine Energie in die richtigen Bahnen lenken? Gehe mit mir neue Wege. Lass uns sehr gerne in einem Kennenlerngespräch über deine Situation sprechen.
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